Duden Rechtschreibung in 26. Auflage erschienen

Hinweis: Dieser ehemals neue Duden ist inzwischen alt. Beiträge zu neueren Duden-Auflagen finden Sie auf der Themenseite: Der Duden.

Duden 1. Die deutsche Rechtschreibung: Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Regeln (Buch, App & Software). 26. Aufl., Berlin, Mannheim, Zürich 2013 (21,99 Euro).

Der Neue kommt

  • nach Auflösung der Mannheimer Dudenredaktion aus Berlin,
  • zu dritt (mit App und Rechtschreibsoftware) als »Duden hoch drei«,
  • mit 5000 neu aufgenommenen Wörtern und
  • mit der Rechtschreibung, wie sie seit 2006 amtlich (also im Wesentlichen unverändert) ist.

Offenbar ist der Duden nur noch im Dreierpack (als »Medienpaket«) zu haben – ich fand keine einzelnen Angebote für den Print-Duden oder die digitale Duden-Bibliothek. (Nachtrag Dezember 2014: Aktuell ist der Duden 1 auch als separater Download für die Duden-Bibliothek erhältlich.)

Neues in der Rechtschreibung?

Der Duden 1 ist in erster Linie ein Rechtschreibwörterbuch, auch wenn er seit Langem als das »Volkswörterbuch« für alle Sprachfragen angesehen wird. In der 26. Auflage sind die Veränderungen von Einzelschreibungen im Wörterverzeichnis berücksichtigt, die der Rat für deutsche Rechtschreibung in seinem Bericht 2010 empfohlen hatte.

Entsprechend sind einige integrierte (»eingedeutschte«) Schreibvarianten für Fremdwörter, die sich im Schreibgebrauch nicht durchsetzen konnten, getilgt worden. Wie schon in den Nachauflagen seit 2011 findet sich daher (wieder) nur die fremde Schreibung für:

Boutique, Cabrio, charmant, Charme, Chicorée, Chose, Coupé, Creme, Facette, Katarrh, Mafia, Malaise, Mohair, Myrrhe, Sketch, Soutane, tranchieren

Neu als Varianten hinzugekommen sind die Schreibungen:

Caprice (neben Kaprice/Kaprize), Clementine (neben Klementine), Crème (neben Creme), Schmand (neben Schmant)

Neue Wörter im Duden

Neu aufgenommen wurden zahlreiche (nach Angaben der Duden-Redaktion 5000) neue Wörter. Dazu gehören zum Beispiel:

App, Arabellion, Crossdressing, Digital Native, E-Book-Reader, E-Book, E-Reader, Energiewende, Enkeltrick, Eurobond, Eurokrise, Facebook, Finanztransaktionssteuer, Flashmob, Gästin, hartzen, Inklusion, Kaltreserve, Leserreporter, Leserreporterin, Liebesschloss, lol, Onlinerecherche, QR-Code, Schnappatmung, Schuldenbremse, Shitstorm, Social Media, Vollpfosten, Vorständin, wellnessen, Wutbürger, Zockerpapier

Manche davon standen zumindest 2010 schon im Duden 5 (Fremdwörter), zum Beispiel App, E-Book-Reader, Eurobond, Facebook, Inklusion.

Nicht mehr im Duden

Da Seitenzahl und Layout im Vergleich zur 25. Auflage unverändert blieben, musste an anderer Stelle gekürzt werden. Diese Abschnitte finden sich nicht mehr im Duden 1:

  • Transkription und Transliteration griechischer Buchstaben
  • Transkription und Transliteration kyrillischer Buchstaben (für die russische Sprache)
  • Heute nicht mehr der amtlichen Regelung entsprechende Schreibungen
  • Die wichtigsten Regeländerungen seit 1996 im Überblick
  • Wichtige Stationen aus der Geschichte der deutschen Orthografie

Zum Weiterlesen

Marion Kümmel ist Federwerkerin und freie Lektorin. Seit 2001 übernimmt sie Textdienstleistungen für Publikumsverlage, Agenturen, Unternehmen und Autor:innen. Sie redigiert Sachbücher und Fachtexte, wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie Texte aus Unternehmenskommunikation und Werbung. Auf der Website des Lektorats erfahren Sie mehr.

4 Kommentare

  1. Was nicht in der Print-Variante enthalten ist […], ist die Liste der sogenannten “schwierigen Wörter”, zu finden auf der Seite des Dudenverlags selbst.
    […] Wahrscheinlich hängt’s damit zusammen, dass die Liste permanent aktualisiert wird. Allerdings halte ich das auch für eine schöne Ergänzung von online und offline. Schöne Zusammenfassung der Neuerungen!

    1. So eine Liste stand aber auch früher nicht im Print-Duden, mit dem ich ja verglichen habe. Ich halte solche Extralisten in einem Wörterbuch ohnehin für wenig nützlich: Wenn ein Wort schwierig ist, schlägt man es im Wörterverzeichnis nach.

      Die Transkriptions- und Transliterationstabellen hingegen vermisse ich schon, weil sie weder online noch in der digitalen Duden-Bibliothek zu finden sind. Ich muss also bei Bedarf einen alten Duden nutzen.

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