Grundsätze zum Wolfsmanagement

In Schwerin wurden heute »Grundsätze zum Wolfsmanagement« vorgestellt. Meine erste Assoziation war: In der Krise besinnt man sich auf die Managementtechniken des Wolfsrudels; das ist doch mal Klartext. Aber was hat das Umweltministerium damit zu tun?

Deutsche Wortzusammensetzungen sind bei halbwachem Lesen für manches Missverständnis gut: Die Autobahnunterhaltung ist nicht für die Bespaßung bei Stau zuständig; ein Kinderaufbewahrungsbehälter ist keine Alternative zur Kindertagesstätte …

Beim Wolfsmanagement soll es darum gehen, die Wölfe »flächendeckend« zu managen, deren »Zuwanderung« seit einigen Jahren beobachtet wird. (Eigentlich kehren sie nur nach mehr als 100 Jahren zurück.) Es gibt in der Region derzeit ganze 4 »Vorkommen« mit je 1 bis 2 Tieren, deren notorische Nichtsesshaftigkeit den Behörden zu schaffen macht. Wer ist denn nun zuständig: Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg oder Polen?

Ein »Managementplan« soll bei der Abwehr unbegründeter (oder herbeigeredeter) Ängste helfen. Wölfe gelten als ungefährlich für den Menschen. Erst ganz zum Schluss wird deutlich, worum es im Kern geht: Nutztierherden müssen geschützt und über die Kompensation von eventuellen Schäden soll nachgedacht werden.

Marion Kümmel ist Federwerkerin und freie Lektorin. Seit 2001 übernimmt sie Textdienstleistungen für Publikumsverlage, Agenturen, Unternehmen und Autor:innen. Sie redigiert Sachbücher und Fachtexte, wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie Texte aus Unternehmenskommunikation und Werbung. Auf der Website des Lektorats erfahren Sie mehr.

Schreiben Sie einen Kommentar:

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert