Konferenz zu E-Books in München

In der FAZ berichtet Hubert Spiegel unter dem Titel »Zögert nicht, handelt!« von der bislang größten E-Book-Konferenz im deutschsprachigen Raum an der Akademie des deutschen Buchhandels in München.

Aber deutsche Verleger konnten sich bis vor wenigen Wochen auch noch nicht vorstellen, dass der vor zehn Jahren als vermeintliche Totgeburt gestartete eBook-Reader, das digitale Lesegerät, das wichtigste Thema des Jahres 2009 für sie werden könnte. Die Buchbranche hat über Jahre in zwei Kernbereichen umgekehrt proportionales Wachstumsverhalten gezeigt: Man hat immer mehr Titel auf den Markt geworfen und immer weniger Phantasie entwickelt.

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Grundgesetzlich deutsch?

Nicht nur, dass der seit Jahrtausenden immer wieder prognostizierte Sprachverfall und sichere Untergang bisher ausgefallen ist, obwohl nichts bleibt, wie es ist. Nicht nur, dass die jeweilige Jugend – ohne Sitten, Ideen und Ehrgeiz – stets Anlass gibt zu schlimmsten Befürchtungen. (Sogar die Zahl der Jugendlichen, die rauchen und trinken, ist in diesem Jahr gesunken.)

Nein: Das ganze christliche Abendland hangelt sich von Untergangstermin zu Untergangstermin, wie Markus Gansel in seiner Chronik der (verpassten) Weltuntergänge zeigt.

Nun stehen uns schon wieder schwierige Zeiten und ein Jahr schlechter Nachrichten bevor. Hinzu kommt: Nicht einmal die deutsche Sprache scheint sicher; schließlich steht sie ja nicht im Grundgesetz.

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Wie werden wir in Zukunft lesen?

Das Thema der Frankfurter Buchmesse war am 28. November 2008 Gegenstand einer Podiumsdiskussion im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann: »Überleben in digitalen Zeiten: Welche Zukunft hat das Buch?«

Das Gespräch wurde live übertragen in der Reihe Medienquartett des Deutschlandfunks.

Denis Scheck (Literaturkritiker, DLF) bleibt ganz gelassen. Das digitale Buch sei gut für alle, die professionell mit Büchern umgehen, der Markt bei Lesern dagegen überschaubar. Ansonsten liebe er Literatur, nicht unbedingt das Buch von heute. Und die habe eine größere Zukunft als Fernsehen und Internet zusammen.

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Wahrhaftige Abcontrafactur

Die Titelgrafik des Federwerks verwendet derzeit verwendete im Dezember einen kleinen Ausschnitt aus der berühmten Vicke-Schorler-Rolle. Das über 18 Meter lange Original aus dem 16. Jahrhundert trägt den sorgsam formulierten und in Versalien geschriebenen Titel:

»WAHRHAFTIGE ABCONTRAFACTUR DER HOCHLOBLICHEN UND WEITBERUMTEN ALTEN SEE UND HENSESTADT ROSTOCK – HEUPTSTADT IM LANDE ZU MECKELNBURGK«

Interessant an der Schreibung bzw. Typografie: Für das heutige [U] ist noch [V] verwendet. Die Wortgrenzen sind durch Interpuncta (»Zwischenpunkte«; Singular Interpunctum) gekennzeichnet. Statt der Wortzwischenräume, die seit karolingischer Zeit (seit ca. 800) üblich waren, stehen also mittige Punkte zwischen den Wörtern.

Der Rostocker Krämer Vicke Schorler hat die kolorierte Federzeichnung angefertigt und 1586 vollendet.

PS: Die Launen des Schreibgebrauchs

Abkürzungen waren lange kein Gegenstand der Rechtschreibregelung. Die meisten sind über lange Zeiträume im Schreibgebrauch (Usus) entstanden. Erst viel später wurden sie in Wörterbüchern und Regeln erfasst. Mit Punkt, ohne Punkt, mit Zwischenraum oder ohne … Das Ergebnis ist eine bunte Vielfalt, der am besten mit einem verlässlichen und aktuellen Wörterbuch (oder Lektorat) beizukommen ist.

Mitunter aber kann sich der Schreibgebrauch für keine Variante entscheiden. Das scheint beim Postskriptum im Brief so zu sein. PS kommt geschrieben und gesprochen fast ausschließlich als Abkürzung vor, obwohl die meisten vermutlich noch wissen, wofür sie steht: lat. post scriptum, die »Nachschrift«.

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Spicker für Schriftsatz und Sonderzeichen

[Aktualisierung: 15. Januar 2021]

Für alle, die mit den richtigen Gänsefüßchen auf dem Kriegsfuß stehen und denen Divis und Halbgeviertstrich Kopfzerbrechen machen, gibt es eine handliche Arbeitshilfe:

Die knallgelben Mousepads von FontShop fassen häufige Sonderzeichen (Anführungszeichen, Apostroph, Copyright-Zeichen, Guillemets, Halbgeviertstrich, Malzeichen, Zollzeichen usw.) in einem Mustertext zusammen. Es gibt sie als Windows- und als Mac-Version mit den jeweiligen Tastaturkürzeln.

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Selber denken macht schlau

Studenten, die Studienarbeiten aus dem Internet kopieren, soll in Baden-Württemberg ab März der Rauswurf drohen. Das Wissenschaftsministerium hat dem Landtag eine Verschärfung des Hochschulgesetzes vorgeschlagen. Demnach wird das Anfertigen eines Plagiats ausdrücklich zu einem Exmatrikulationsgrund erklärt.

Das berichtet Spiegel online in »Abschreibern droht Uni-Rauswurf« .

Man erhoffe sich davon vor allem eine Signalwirkung. Ob diese Strafe in jedem Einzelfall angemessen ist, soll die Hochschule jeweils einschätzen. Allerdings eben nur, wenn die AbschreiberInnen Studenten sind. Schwieriger wird es, wenn der geistige Diebstahl durch einen verbeamteten Lehrstuhlinhaber begangen wird, wie Unispiegel hier berichtete.


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