Eine für alle Texte verbindliche Norm für die Gliederung von Telefonnummern gibt es nicht. Für Büro und Verwaltung werden meist die Empfehlungen der DIN 5008 genutzt. Daneben sind zum Teil andere Normen und Gestaltungsvarianten in Gebrauch.
Typische Bestandteile von Telefonnummern sind:
- Präfix (voranzustellende 0; das Pluszeichen steht für 00),
- Landeskennzahl,
- Ortsnetzkennzahl (2–5 Stellen) bzw. Sonderrufnummer oder Mobilfunkanbieter,
- Teilnehmerrufnummer (5–9 Stellen), evtl. mit Durchwahl (Nebenstellennummer bei einer Telefonanlage).
1. Empfehlungen der DIN 5008 für Deutschland
Das Deutsche Institut für Normung DIN gibt als nationale Einrichtung Empfehlungen für den Gebrauch in Deutschland heraus. Die Gliederungen von Zahlen und Nummern sind Teil der DIN 5008, die aktuelle Ausgabe erschien unter dem Titel »Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung« im März 2020.
Die DIN 5008 sieht bereits seit 2001 in Anlehnung an die Regeln der Internationalen Fernmeldeunion eine Gliederung nach funktionalen Bestandteilen mit (geschützten) Leerzeichen vor. Vor der Durchwahlnummer steht ein Bindestrich (Kurzstrich), -0 steht für die Zentrale.
Nationales Format
0381 123456789
0381 123456-0 (Telefonzentrale)
0381 123456-789 (Durchwahlnummer)
Internationales Format
Die Landesvorwahl soll mit einem Pluszeichen (statt 00) gekennzeichnet werden.
+49 381 123456-789
Optional: Weitere Untergliederung
Nach der DIN 5008 von 2020 können lange Telefonnummern zusätzlich zur funktionsbezogenen Gliederung weiter gegliedert werden – im Interesse der besseren Lesbarkeit oder zu Marketingzwecken. Auch diese Empfehlung folgt der Norm der Internationalen Fernmeldeunion.
Während die DIN 5008 bis zur Ausgabe von 1996 eine Gliederung jedes Teils der Nummer (Vorwahl, Teilnehmerrufnummer, Durchwahl) von rechts beginnend in Zweiergruppen vorsah, kann die Gliederung der Teilnehmerrufnummer jetzt frei gewählt werden. Beispiele:
08000 116 016 – Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen«
116 117 – ärztlicher Bereitschaftsdienst [lies: elf6-elf7, »die Nummer mit den Elfen«]
Tipp: Wenn es keine Gründe für eine andere Gliederung gibt, ist die Teilung in Zweiergruppen oft weiterhin eine gute Wahl. Viele Unternehmen haben nach 2001 daran festgehalten, da sie besser lesbar (und merkbar) ist als die nicht weiter gegliederte Form. Aktuell wäre also möglich:
0381 123 45 67 89
Branchen- und Telefonbücher (analog und digital) verwenden diese Form, sie haben zum Teil auch die Klammern und die Gliederung bei der Vorwahl beibehalten.
(03 81) 1 23 45 67 89
2. Empfehlungen der Internationalen Fernmeldeunion
Die Internationale Fernmeldeunion ITU (International Telecommunication Union) veröffentlicht Regeln zur Standardisierung von Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Web-Adressen. Aktuell ist die ITU-T E.123 (Stand: 02/2001).
Die Empfehlungen beziehen sich auf Telefonnummern auf Briefköpfen, Visitenkarten, Rechnungen usw., haben also einen ähnlichen Geltungsbereich wie die DIN 5008 für Deutschland.
Die Nummern werden funktional mit Leerzeichen gegliedert. Ein Durchwahlanschluss wird nicht gekennzeichnet.
National
Die Ortsvorwahl steht in Klammern (wie in der DIN 5008 bis 1996).
(0381) 123 4567
International
Vor der Landesvorwahl soll das Pluszeichen (statt 00) als internationales Präfix verwendet werden.
+49 381 123 4567
Optional: Weitere Untergliederung
Im Interesse von Merkbarkeit und Vorlesbarkeit können die Teilnehmernummern (wie in den Beispielen) weiter untergliedert werden, die Vorwahl wird nicht gegliedert. Für die weitere Untergliederung sollten kleinere Abstände verwendet werden als nach Landeskennzahl und Vorwahl. Eine Empfehlung für die Art der Gliederung gibt die Internationale Fernmeldeunion nicht.
3. Usus und Praxistipp
In der Praxis finden sich darüber hinaus zahlreiche Varianten für die Gliederung von Telefonnummern, zum Beispiel mit Schrägstrich oder Punkt nach der Vorwahl. Da sie keinen Vorteil gegenüber der Gliederung mit Leerzeichen bieten, sind sie nicht zu empfehlen.
Innerhalb einer Einrichtung bzw. Publikation sollte im Interesse der besseren Lesbarkeit eine der üblichen Formen zur Vereinheitlichung gewählt und durchgehalten werden.
Die Festabstände für die weitere Gliederung sollten zur Unterscheidung von der funktionalen Gliederung keine vollen Leerzeichen sein. Heute ist das Achtelgeviert üblich, möglich ist auch das traditionelle Sechstelgeviert (ein halbes Leerzeichen). Nur in der Textverarbeitung werden meist auch hier geschützte Leerzeichen eingesetzt.
Quellen:
- Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationverarbeitung: Sonderdruck von DIN 5008. Beuth Verlag 2020.
- ITU-T Recommendation E.123 – Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion von 01/2001.
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[Veröffentlicht am 13. August 2008; Aktualisierungen 2012 und 2020.]